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"Ich bin ja ganz grün!"
Lachte Susann,
als sie in ihren kleinen,
verschnörkelten
Handspiegel schaute.
"Ich seh ja aus wie der Grinch!"
Alle lachten!
Und so neigte sich
der Abend dem Ende.
Alle schliefen.
Das Schloss war still.
Es erleuchtete in
gedimmten bunten Lichtern,
während dicke Schneeflocken
vom Himmel fielen.
Es war perfekt.
Susann hatte es geschafft.
Sie war da.
Im Wunderland!
Die Bäume sahen aus,
als wären sie
aus samtiger Wolle.
Die Sonne leuchtete
in tausenden schönen Farben.
Der Rasen war saftgrün
mit weißen
großen Punkten.
Alle waren freundlich
und zufrieden.
Am Morgen
ertönte ruhige Musik
und man hörte
bereits alle,
im Essenssaal.
Sie saßen an einem
riesigen Tisch.
Dieser war voll
mit den köstlichsten
Leckereien.
Die Stimmung war ausgelassen
und friedlich.
Doch das sollte nicht mehr lange so bleiben.
Der Himmel zog
sich langsam zu.
Eine kleine
dicke grüne Elfe
kam durch
das Fenster
gestürmt.
"DIE BÖSE KÖNIGIN KOMMT"
schrie sie in den Raum.
Alle aßen schnell
die Beeren
auf dem Tisch.
Die Beeren,
die sie in eine andere
Figur verwandelten.
Da trat
die böse Königin
auch schon
die Tür ein!
"HIER STINKT ES NACH ERDE!"
Brüllte sie laut.
"Wer von euch ist
hier ohne meine Erlaubnis
in das Wunderland gekommen?"
Susann schluckte.
Sie hatte Angst.
Die böse Königin schritt langsam
durch den Raum.
Sie schaute jedem
tief in die Augen.
"Wer von euch stinkt hier so
nach dieser ekelhaften
Welt da draußen?"
Sie blieb bei Susann
und Fieberich stehen.
Susann war starr vor Angst.
Sie traute sich
kaum zu atmen.
Die böse Königin ging weiter.
"DU BIST ES!"
Sie drehte sich um!
Zeigte mit ihren Zauberstab
auf Susann
und schrie
"STIRB!"
Susann fiel um.
Und da lag sie.
Regungslos.
Alle waren entsetzt.
Die böse Königin
schwang ihren Umhang und
pfiff ihr zweiköpfiges Pferd
zu sich.
Doch die Schlossbewohner
waren schlau.
Einer von ihnen drückte
heimlich einen kleinen
roten Knopf
am Ende des Raumes.
Zwei Pechschwarze kleine Trolle
kamen angeflogen und
schmissen ein Netz aus Blei
auf die Königin.
Die Königin lag am Boden.
Sie fluchte und hexte
wie wild um sich.
Der Fieberich
reagierte schnell.
Er schnappte sich
den Handspiegel
aus Susanns Tasche
und rannte zur Königin.
Diese schrie gerade laut
einen bösen Zauberspruch:
"VERFLUCHT VERFLUCHT,
NIE WIEDER SCHÖN".
Der Fieberich fing den Spruch ab,
er knallte gegen den Handspiegel
und traf die böse Hexe
direkt ins Herz.
Sie schrie!
Total verbrannt war
von nun an
ihre rechte Gesichtshälfte.
Ihr Pferd kam
in den Raum gerannt.
Riss das Netz
mit seinen starken Zähnen weg,
schnappte sich die Königin
und verschwand
so schnell
wie der Wind.
Alle schauten zu Susann.
Alles sei so schnell gegangen.
Einige weinten,
andere standen unter Schock.
Doch Einer.
Nur Einer!
Beugte sich über sie.
Ein starkes Wesen,
mit schwarzen Bildern
auf den Armen.
Ein Schiff,
ein Kompass,
Rosen.
Es schien ein
mutiger Abenteurer
zu sein.
Furchtlos nahm er
Susann hoch.
Er brachte sie
nach draußen
und legte
sie in einen See,
voll mit weichen
gelben Blumen.
Er nahm ihre Hand.
Hielt sie fest
und sprach
mehrere Sätze.
Leise.
In einer fremden Sprache.
Das Wunder geschah.
Susann erwachte langsam.
Sie schmunzelte
und dankte
ihrem großen Retter
von ganzem Herzen.
Zusammen schritten
sie langsam,
zurück ins Schloss.
Und wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute.
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